Am ersten März haben wir dazu eine Veranstaltung im Oberen Krieger organisiert, um uns über das Thema mit der Bevölkerung und mit Experten auszutauschen.
Den Zeitungsbericht aus der Landauer Zeitung dazu finden Sie unten. (Klick auf das Bild vergrößert die Ansicht, darunter finden Sie den Bericht als Text.
Wir müssen bei diesem Thema JETZT aktiv werden!
Herzlichst Ihr Bürgermeisterkandidat Matthias Kohlmayer
Landauer Zeitung vom 03.03.2020
Anreize für Niederlassung junger Ärzte schaffen
Hausärzte diskutierten über Zukunft in der Bergstadt – Bereich gilt als „regelversorgt“
Landau. (uh) „Die Zukunft der Hausarztversorgung in Landau“ hat das Thema einer Veranstaltung von „Landau gefällt mir“ (LGM) am Sonntag gelautet. „Wir haben diese Veranstaltung organisiert, weil sich bei den Wahlversammlungen gezeigt hat, dass dieses Thema den Menschen unter den Nägeln brennt. Wir wollen einen offenen Gedankenaustausch ermöglichen. Die anwesenden Experten können uns da sicher wertvolle Informationen liefern“, so LGM-Vorsitzender Tobias Beer.
13 der 23 Hausärzte sind schon über 60 Jahre alt
Nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeisterkandidat Matthias Kohlmayer übernahm Stadtratskandidat Dr. Florian Lehmann (30) das Wort. Er plant, in einigen Jahren die Praxis seines Vaters zu übernehmen. „Ich bin momentan im Klinikum Achdorf tätig, aber ich durfte bereits sechs Monate bei meinem Vater in der Praxis mitarbeiten. Das hat mir großen Spaß gemacht und ich möchte Hausarzt in Landau werden“, so Lehmann. Die für die Hausarztversorgung zuständige Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) fasst die Gemeinden Landau, Pilsting, Wallersdorf und Eichendorf zu einem Gebiet zusammen. In diesem Bereich sind 23 Hausarztstellen geplant. Derzeit sind 20,25 davon besetzt. 3,5 Stellen sind derzeit offen, aber dennoch gilt der Landauer Bereich als „regelversorgt“. „Dies droht aber zu kippen. 13 der 23 Hausärzte sind schon über 60. Wenn wir nicht aktiv werden, droht eine Unterversorgung, und das in gar nicht allzu ferner Zukunft“, erklärte Lehmann.
Die in Bogen arbeitende Fachärztin für Gynäkologie Irene Mock sagte, dass sie – als gebürtige Landauerin – nach dem Studium unbedingt wieder nach Landau zurückwollte. Aber man müsse Landau einfach besser verkaufen. Es müsse angehenden Ärzten so einfach wie möglich gemacht werden, in Landau zu famulieren, also ein Pflichtpraktikum für angehende Ärzte zu absolvieren. In Bogen beziehungsweise dem Landkreis Straubing/Bogen sei man hier schon weiter. So könne man den Studenten einen Wohnort frühzeitig schmackhaft machen.
Dr. Manfred Lehmann unterstrich das. Die Niederlassung sei aber eine Lebensentscheidung. „Wenn ich dann als Arzt nicht mal einen Bauplatz bekomme, wird es natürlich schwierig. Der Arzt kann sich momentan aussuchen, wo er hingeht. Er wird überall mit Handkuss genommen. Die Gemeinde muss Anreize schaffen, damit sich junge Ärzte hier niederlassen wollen. Auch eine aktive Ärzteakquise wird in Zukunft nötig sein.“ Er wies auch darauf hin, dass in Zukunft Gemeinschaftsstrukturen wichtiger werden, zum Beispiel in Form von Ärztehäusern. „Der klassische Einzelkämpfer wie ich verliert an Bedeutung. Jungen Ärzten, vor allem Ärztinnen, ist auch die Work-Life-Balance und die eigene Familie sehr wichtig. Deshalb müssen die Strukturen entsprechend angepasst werden.“
Dr. Moritz Badelt pflichtete dem bei. „Wichtig ist es, Synergieeffekte beispielsweise auch in überörtlichen Gemeinschaftspraxen zu nutzen. Wir machen das so und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht.“ Dr. Veronika Rung betonte, wie wichtig auch ihr diese Effekte sind: „Ich selbst habe gute Erfolge mit der sprechenden Medizin, brauche aber Kollegen, die die nötigen Apparate vorhalten, sollten weitere Untersuchungen nötig sein.“ Dies wäre in einem Ärztehaus leichter realisierbar. Zur ihrer Zukunft gefragt, sagte sie, dass sie, solange sie könne, tätig sein wolle.
Ein Arzt-Rufbussystem vorgeschlagen
Anschließend stellte Dr. Florian Lehmann ein ganzes Bündel von Maßnahmen vor, die Landau als Arztstandort attraktiver machen können, so beispielsweise ein Arzt-Rufbussystem, ein Ärztehaus und vieles mehr. Abschließend bedankte sich Matthias Kohlmayer für den regen Gedankenaustausch. „Mir ist es generell wichtig, den Menschen und Experten zuzuhören, um Probleme zu erkennen und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten umzusetzen“, so Kohlmayer. Ein Arzt-Rufbussystem könnte Kohlmayers Meinung nach zeitnah umgesetzt werden.