Lidl oder nicht Lidl – Wie funktioniert Bauleitplanung?

In den vergangenen Wochen kam es in der Bevölkerung zu erheblichen Diskussionen bzgl. zweier Bauprojekte:

  1. Der Stadtrat der Stadt Landau verweigerte einem Investor den Bau eines Discounter-Marktes und eines Bekleidungsmarktes am Stadtrand (südlicher Stadteingang).
  2. Der Stadtrat beschloss die Aufstellung eines Bebauungsplanes „Lebenshilfe“ im Bereich der Härtlstraße.

An dieser Stelle wollen wir einen kurzen, aber dennoch möglichst präzisen Einblick geben, wie ein solches Verfahren funktioniert. Für Stadträte ist das Tagesgeschäft, für Bürgerinnen und Bürger ist aber nicht immer klar, wie ein solches Verfahren abläuft.

Grundsätzlich liegt die Planungshoheit für das Gemeindegebiet immer bei der jeweiligen Gemeinde (kommunale Planungshoheit). Das heißt, dass die Gemeinde und niemand sonst über die bauliche Entwicklung des eigenen Gebiets entscheidet. Man unterscheidet zwei Planungsstufen:

  • Der Flächennutzungsplan (auch manchmal vorbereitender Bebauungsplan genannt)
  • Der Bebauungsplan (konkrete Bebauungsplanung)

Der Bebauungsplan stellt bis ins Detail dar, wie ein Gebiet bebaut werden darf (Straßenverläufe, Baufenster, Gebäudehöhen etc.). Gibt es keinen Bebauungsplan, darf in diesem Gebiet (mit wenigen Ausnahmen[1]) nicht gebaut werden.

Aus einem Bebauungsplan kann der Grundstückseigentümer konkretes Baurecht ableiten. Beim Flächennutzungsplan ist das nicht der Fall. Der Flächennutzungsplan in seiner grafischen Darstellung erstreckt sich über jeden einzelnen Quadratmeter des Gemeindegebietes und weist neben anderen Kriterien folgendes aus:

  • Wie wird die jeweilige Fläche momentan genutzt?
  • Welche Nutzung ist möglicherweise in der Zukunft auf dieser Fläche denkbar? Man spricht von „Bauerwartungsland“, wenn eine Bebauungsplanung nicht erfolgt, aber denkbar ist.
Ausschnitt aus dem Flächennutzungsplan der Stadt Landau – vollständige Dateien und die Kartenlegende sind auf der Homepage der Stadt Landau verfügbar.

Zweck des Flächennutzungsplanes ist folglich keine Darstellung des Ist-Zustandes, sondern vielmehr eine in die Zukunft gerichtete konzeptionelle Entwicklungsplanung. Der Flächennutzungsplan der Stadt Landau kann unter http://www.landau-isar.de/flaechennutzungsplan.aspx eingesehen werden.

Ob eine Fläche überhaupt überplant (also mit einem Bebauungsplan versehen) und bebaut werden darf, hängt von zahlreichen Kriterien ab. So ist es beispielsweise nicht genehmigungsfähig, ein Wohn- oder Gewerbegebiet in einem Überschwemmungsgebiet auszuweisen. Das heißt aber nicht zwingend, dass im Überschwemmungsgebiet keine Gebäude stehen. Wenn das Überschwemmungsgebiet wie im Jahre 2009 neu definiert wird, gilt der Bestandsschutz und die dort bereits errichteten Gebäude dürfen stehenbleiben. So steht z. B. das Umspannwerk in der Zanklau im Überschwemmungsgebiet – es dürfte folglich heute dort nicht mehr gebaut werden, aber es ist halt schon da.

Im ersten o. g. Beispiel hätte die Bebauung auf einem momentan als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesenen Gebiet stattfinden sollen. Das hätte zur Folge gehabt, dass sowohl eine Änderung des Flächennutzungsplans als auch ein konkreter (vorhabenbezogener) Bebauungsplan nötig geworden wären. Die Stadt hat sich dagegen entschlossen, dieses Verfahren durchzuführen. Entscheidungsgrundlage dafür war in erster Linie ein Einzelhandelsgutachten, welches sinngemäß zu dem Schluss kam, dass eine Flächenausweisung am Stadtrand für innenstadtrelevante Sortimente nicht sinnvoll ist. Das heißt aber nicht, dass das Gebiet gundsätzlich nicht bebaubar bzw. überplanbar ist. Ob das Gutachten von der Stadt veröffentlicht wird, entzieht sich unserer Kenntnis. Landau Gefällt mir würde eine Veröffentlichung begrüßen, damit den Bürgern die gefallene Entscheidung transparent dargestellt werden kann.

Die Aufstellung eines Bebauungsplans heißt aber noch lange nicht, dass der Bebauungsplan in Kraft gesetzt ist. Die Aufstellung ist quasi der Startschuss für das Verfahren. In der Folgezeit werden die sog. „Träger öffentlicher Belange“ sowie die Öffentlichkeit an dem Verfahren beteiligt. Die Auslegungsdauer [2] für die Öffentlichkeit beträgt mindestens 30 Tage. In dieser Zeit haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Bedenken vorzubringen. Träger öffentlicher Belange werden aufgefordert, Stellungnahmen abzugeben. Das sind z. B. Versorger wie die Stadtwerke (Prüfung der Erschließung bzgl. Wasser, Abwasser, Strom, etc.), die Naturschutzbehörde (ökologische Vertretbarkeit) oder der Kreisbrandmeister (Erreichbarkeit des Gebiets mit Großfahrzeugen im Notfall, Aufstellfläche Drehleiter, Löschwasserversorgung, …). Insgesamt werden mehr als ein Dutzend Fachstellen an so einem Verfahren beteiligt. So soll sichergestellt werden, dass alle möglichen Aspekte gehört werden und in die Planung einfließen können. Dieses Auslegungsverfahren muss bei einer neuen Bauleitplanung zwei Mal durchgeführt werden, damit die Stellungnahmen aus der „1. Runde“ in die Planung einfließen können.

 

[1] Praxisrelevante Ausnahmen gibt es beispielsweise regelmäßig in der Landwirtschaft (sog. privilegierte Bauvorhaben) oder im „nicht beplanten Innenbereich“ (Gebiete, die zu einer Zeit entstanden, als noch nicht zwingend ein Bebauungsplan aufgestellt werden musste).
[2] Während der Auslegungsdauer können die Planungsentwürfe im Rathaus eingesehen werden. Einwände und Stellungnahmen müssen während dieser Zeit abgegeben werden und müssen zwingend vom zuständigen Gremium (in Landau ist das der Bauausschuss) behandelt werden.

Gewerbesteuerhebesatz-Erhöhung

Unsere Stadtratsfraktion hat die Haushaltssatzung der Stadt Landau für das Jahr 2016 abgelehnt. Die Haushaltssatzung fand aber dennoch eine Mehrheit im Stadtrat. Es gibt mehrere Gründe, warum wir die Haushaltssatzung abgelehnt haben, aber der wohl triftigste Grund ist die Anhebung des Gewerbesteuerhebesatzes.

Durch Klicken auf das Bild unten finden Sie einen hervorragend recherchierten Bericht aus der Landauer Neuen Presse vom 05.03.2016 von Nina Strakeljahn. Die Statements von Alexander Schweikl, Jan Teichert (Finanzvorstand Einhell AG) und Hans Ach (Geschäftsführer Spedition Niedermaier GmbH) geben die Meinung unserer Fraktion wieder.

LNP vom 05.03.2016
LNP vom 05.03.2016

Kurz gesagt: Wir halten diese Hebesatzerhöhung für kein probates Mittel zur mittelfristigen Steigerung der Steuereinnahmen. Die Attraktivitiät Landaus für Unternehmen wird deutlich geschwächt.

Als bekannt wurde, dass die Stadt Landau 2016 höhere Schlüsselzuweisungen vom Freistaat erhalten wird als geplant, stellte unsere Fraktion (Florian Mock) zur Stadtratssitzung am 21. Januar 2016 einen Antrag auf Senkung des Hebesatzes durch den Erlass einer Nachtragshaushaltssatzung. Unser Komporomissvorschlag: Absenkung auf 350 Punkte. Leider stimmten diesem Vorschlag neben unserer Fraktion nur die Stadträte Josef Harrer und Markus Tschöp zu.

Ideen zum Volksfest

Methode

Zunächst erfolgt eine kurze Beschreibung der Ist-Situation des Volksfestes im Jahr 2013. Aus den Erkenntnissen werden dann einige kreative Ideen erläutert, das Volksfest auszubauen. Die Ideen stammen aus mehreren Gesprächen sowohl mit Beteiligten des Landauer Volksfestes, aber auch mit Betreibern von Ständen und Zelten anderer Volksfesten und natürlich aus einfachen Beobachtungen (Landau, Pilsting, Wallersdorf, Mamming, München, Straubing, Moos, Dingolfing, Eggenfelden, Plattling) bei Volksfestbesuchen.

 

Analyse der Ist Situation

Besucherzahlen: Hatte man in 2013 noch steigende Besucherzahlen, so Stagnierte diese in 2014 enorm und Erreichte einen Tiefpunkt der letzten 3-5 Jahre. Einen Einfluss hatte sicher auch die Wetterlage

Highlights des Landauer Volksfestes: Messe alle 2 Jahre (wenig erfolgreich aus Sicht der Zuschauer, Veranstalter zufrieden), Feuerwerk am Freitag, zwei Bierzelte mit unterschiedlichen Konzept, Fahrgeschäfte, Cocktailbars in allen Zelten und auf der Freifläche, Sperrstunde 2 Uhr morgens

Situation nach dem Volksfest: Nahezu keine Gastronomie in Landau, die nach dem Volksfest offen hat

Bierangebot: Ortsansässige Brauerei hat nach unseren Informationen alleiniges Schankrecht (ist zu prüfen)

Werbung: Isartransparent, Zeitungsartikel, Plakate, Programmhefte,…?

Erreichbarkeit: Parkplätze vorhanden, je nach Messe; Shuttlebus (Stadtbus) durch die Stadt bis 24 Uhr

 

Folgerung / These

Aus den Beobachtungen und Gesprächen ist deutlich zu erkennen, dass das Grundkonzept des Landauers Volksfestes sich in den letzten Jahren nicht verändert hat. Vergleicht man andere Volksfeste wie Moos, Pilsting oder Straubing, dann kann man leicht erkennen, dass deutliche Besucherzahlanstiege zu bemerken waren (Quelle: Medien). Hier wurden kontinuierlich das Angebot und die Attraktivität gesteigert. Die Schlussfolgerung daraus ist, man muss mit der Zeit gehen, um auch in Landau die Attraktivität im Vergleich zu den umliegenden Gemeinden zu steigern. Analysiert man die Besucherströme aus den umliegenden Volksfesten, so kann man erkennen, dass hier die Besucher aus der Region deutlich zunehmen (extrem in Moos und Straubing). Ein Grundgedanke ist es nun diese Besucher zu motivieren nach Landau zu kommen. Dies ist maßgeblich die Aufgabe des Veranstalters nicht der Beteiligten, wie Brauerei oder Standbetreiber, am besten ist wie immer ein Zusammenwirken aller. Ideen dazu werden im Folgenden beschrieben.

 

Verbesserungsvorschläge

Auftreten des Veranstalters in der Öffentlichkeit:

Die Stadt Landau ist der Veranstalter des Volksfestes in Landau. Die beteiligten Firmen müssen sich auf ein von der Stadt vorgegebenes Konzept bewerben und bekommen den Zuschlag. Das Selbstbewusstsein als starker Verhandlungspartner und als Veranstalter muss gegenüber einigen Mitwirkenden gesteigert werden. Es muss jedem klar gemacht werden, dass in diese Veranstaltung seitens der Stadt über 50k Euro jährlich fließen. Will man als Firma oder Mitwirkender von der Veranstaltung profitieren, so muss man einige Kompromisse eingehen können.

 

Temin:

Ein Wochenende ist zu wenig für ein so großes Volksfest wie Landau. (Vgl. hierzu Gern) Entweder man schafft es 2 Wochenenden zu belegen, daran glaube ich im ersten Schritt nicht, oder man öffnet das Volksfest bereits am Donnerstag und kann dann die Fixkosten der Stadt und der Betreiber auf 6 Tage umlegen. Traditionell ist der Donnerstag bereits ein Weggehtag bei den jungen Leuten. Diese Tatsache sollte man nutzen.

Optimal wäre ein WE zu finden welches durch einen Feiertag verlängert wird. Dies ist allerdings aufgrund von Traditionen und Terminbelegungen von anderen Festen nicht so leicht möglich. Andenken sollte man es allerdings.

 

Anzahl der Zelte:

Auf Grund des massiven Rückganges der Besucher ist es im nächsten Jahr nicht mehr möglich zwei Zelte kostendeckend zu betreibe. Dies liegt aber nicht am mangelnden Angebot, sondern an der Attraktivität des Festes im Ganzen und am Rahmenprogramm. Es werden generell zu wenig Besucher angesprochen nach Landau zu kommen. Daher muss am Rahmenprogramm gearbeitet werden um wieder mehr Besucher nach Landau zu bringen. Dann kann man wieder an zwei Zelte denken. Eine mehrjährige Durststrecke der Beteiligten ist nicht tragbar und finanzierbar, dies hat sich aus Gesprächen mit Zeltbetreibern so dargestellt. Die Möglichkeit eine zweite Brauerei mit ins Programm aufzunehmen um diese Durststrecke zu überbrücken, wäre denkbar sollte aber nicht verfolgt werden. Landauer Traditionen sollten gewahrt bleiben. Zwei Ideen wurden bereits in der Öffentlichkeit diskutiert:

– Eine weitere Bar mit Freibereich. Dies sehe ich nicht als sinnvoll an, es sprechen 2 Gründe dagegen:

  • Es gibt Bestrebungen die Sperrstunde zu verkürzen (1 Uhr), Ein Bar-Konzept braucht aber lange Öffnungszeiten
  • Bei schlechter Witterung müsste eine Art Weißbierkarusell, vgl. Frühlingsfest München oder Ammer Bar (vgl. Volksfest Straubing) etabliert werden. Hier gehe ich von hohen Investitionen aus.

– Eine Holzhütte (vgl. Erdinger Weißbier Hütte Volksfest Leitern Ernst, oder Altstadtfest Nürnberg) wäre hier ein alternativer Ansatz. 100-200 Sitzplätze. Diese Option halte ich für vielversprechend. Anmietung solcher Holzhütten sollte möglich sein, Die Stimmung in einer Holzhütte ist hervorragend. Ab 22 Uhr Partybetrieb ähnlich ApreSki, vorher schlage ich normalen Betrieb mit Bedienung und servierter Brotzeit vor.

Ausstattung / Dekoration der Zelte:

Vergleicht man das große Bierzelt mit Volksfesten wie Adldorf, Mamming oder Dingolfing, so kann man festhalten, dass es keinen besonderen Flair bietet. Hier könnte wesentlich mehr gemacht werden. Aus meiner Sicht ist hier der Betreiber zu verpflichten gewisse Vorstellungen, die noch konkret vom Veranstalter zu entwerfen sind, umzusetzen. Zu empfehlen wäre hier Kooperationen des Betreibers mit benachbarten Betreibern einzugehen um die Investitionskosten gering zu halten. Im Gegenzug MUSS der Veranstalter das Rahmenprogramm attraktiver gestalten.

Konkrete Ideen zur Gestaltung des Zeltes:

– Die Anordnung der Bühne sollte geprüft werden. Mir ist sonst kein Zelt bekannt, in welchem diese Anordnung noch aktuell ist. Meist wird hier die Bühne an einer der Stirnseiten angeordnet. In den letzten Jahren habe ich bemerkt, dass dieser Trend eingesetzt hat und ihn mittlerweile alle Zelte umgesetzt haben (z.B. Straubing).

– Himmeldekoration: Hier könnte wesentlich mehr dekoriert werden

– Dekoration der Seitenstreifen: Hier wurde in den letzten 2 Jahren bereits was gemacht, vermutlich aufgrund der Ideen vom Wirtshauszelt in 2013, eine kontinuierliche Weiterentwicklung sollte hier vorangetrieben werden

Festhalten muss man allerdings, dass diese beiden Punkte sicher in den Überlegungen nicht zu priorisieren sind , dadurch kommt kurzfristig kein Besucher mehr oder weniger, es steigert allerdings das Wohlfühlgefühl enorm und die Besucher werden langfristig wieder kommen.

 

Essenssituation:

Das in der Öffentlichkeit diskutierte Scheitern der Küche im Wirtshauszelt hat nichts mit dem Konzept Wirtshauszelt an sich zu tun. Die Gründe liegen tiefer begraben, davon bin ich überzeugt, Gespräche mit Fachleuten haben mich hier bekräftigt.

– Angebot für die Gäste hat sich nicht abgehoben in 2014 (Boxen, Pauschal zahlen für Firmen, Werbung bei den Firmen usw.) Eine Küche im Zelt bringt keinen Gast aufs Volksfest, aber sie sorgt dafür, dass er wieder kommt

– Ich behaupte 70% der Gäste essen am Volksfest Hendl und Käse. Beides kann ich nicht im Wirtshauszelt bekommen, wegen Vorschriften des Veranstalters und Unstimmigkeiten zwischen den Betreibern. Somit schrumpft das mögliche Publikum.

– Die Tradition von Firmen Marken zu kaufen tut sein Übriges, diese Marken gelten nicht im Wirtshauszelt. Bei den großen Firmen werden die Marken von Assistenzen besorgt, die nicht aus Landau sind, denen ist die Situation mit mehreren Zelten und verschiedenen Marken nicht bekannt. Die Umgewöhnungszeit war noch zu kurz.

Was können wir also verbessern (Annahme es gibt nur noch ein Zelt ohne feste Küche) nächstes Jahr? Einige Ideen finden sie im Folgenden:

– Integration des Hendlstandes, sowie des Käsestandes in das große Festzelt, die Bedienungen können einfach das Essen holen und verteilen. Damit können 70‘% der Gäste abgefertigt werden. Der Rest sollte draußen dann das Essen holen können wie gehabt. Eine L-Förmige Erweiterung des Festzeltes wäre denkbar in Richtung Hendlstandort jetzt. Sollte dies nicht möglich sein, so sollten zwei Dinge durchgesetzt werden:

  • Eine Separate Schlange für die Bedienungen bei allen „großen Essensständen“ somit wäre eine Bedienung möglich durch die Bedienungen im Zelt
  • Der Käsestand muss mindestens 2 Schneidemaschinen zur Verfügung haben, denn hier ist der Flaschenhals für eine schnellere Abfertigung der Kunden.

– Softeis: In jedem Volksfest gibt es Softeis nur in Landau nicht, es gibt hier keinen vernünftigen Grund dafür. Der Süßigkeitenstand ist sicher bereit hier das Angebot zu erweitern, Konkurrenz zu einheimischen Eisbetreibern sehe ich nicht. Entweder sie investieren in eine Softeismaschine oder sie mieten eine an.

 

Feuerwerk:

Das Feuerwerk ist am Freitag, an einem der betriebsamsten Tage. Aus meiner Sicht wird kein Besucher angelockt nur wegen des Feuerwerks. Grundsätzlich kann man festhalten, dass am FR und SA die Besucher bereits sehr gut nach Landau kommen. Eine zusätzliche Attraktivität am FR kostet also nur Geld, nutzt aber im ersten Moment nicht. Im Folgenden wären einige Ideen aufgezeigt in welche Richtung man überlegen könnte:

– Verlegung des Feuerwerkes auf einen traditionell schwachen Volksfesttag. Anbieten würde sich der Montag oder Dienstag.

– Steigerung der Attraktivität des Feuerwerkes selbst durch einen Ortswechsel: schaut man sich Sidney oder London an, so wird an Brücken ein Feuerwerk zelebriert und in die ganze Welt per Fernsehübertragung verbreitet. Schaut man nicht so weit in die Ferne, so gibt es Feuerwerke wie Donau in Flammen, die an besonderen Orten abgehalten werden und somit bereits einen gewissen Flair mit sich bringen. Das Einbinden unserer Wahrzeichen Isarbrücke und Isarufern wäre prädestiniert dafür.

– Überregionale Bewerbung des Feuerwerkes in Landau mit z.B. Plakaten im Landkreis.

– Weitere konkrete Idee: Nachstellen des Landauer Stadtbrandes, wie schon mal zelebriert. „Landau in Flammen“

Sonntagsprogramm:

Man sieht, wenn keine attraktive Messe ist und kein besonderer Themenzug am Sonntag organisiert wird ist der Besucherandrang am Sonntag sehr schlecht. Deshalb muss sich der Veranstalter hier was überlegen. Im Folgenden einige Ideen, die weiter vertiefet werden könnten

– Idee 1: Nachahmung des sehr gut etablierten Frühshoppen vgl. Moos; hierzu muss was Besonderes geboten werden.

  • Sehr gute Band als Zugpferd
  • Ausschank eines anderen Bieres zu dieser Zeit z.B. von 8-14 Uhr Weißbier
  • Weißwürste
  • Busverbindungen aus den größten Dörfern im Landkreis zum Volksfest
  • Usw…

Um diesen Frühshoppen zu etablieren muss in den ersten Jahren einiges Unternommen werden was die jungen Leute anspricht.

  • Facebook Werbung
  • Flyer nur für den Frühschoppen
  • Alle Vereine und vor allem Landjugenden müssen angeschrieben werden und mit einem Gruppenpreis angelockt werden
  • Usw….

– Idee 2: Ausbau der Messe, hierzu später mehr

– Idee 3: es müssen regelmäßig Themenzüge abgehalten werden.

– Idee 4: Man konzentriert sich hier auf die Familien; Sonntag ist Traditionell ein Familientag. Dienstag ist nicht optimal, da viele Eltern arbeiten müssen.

– Idee 5: Militär Schau: Früher kannte ich noch die Bundeswehr als Schausteller? War das ein Zugpferd? Ich weiß es nicht aber es wäre mal anzudenken. Die Bundeswehr ist viel mehr auf Werbung angewiesen als vor einigen Jahren Aufgrund der Abschaffung der Wehrpflicht.

– Idee 6: Oldtimer Schau

 

Vereinsabend:

Die reine Ankündigung eines Vereinsabends einmal in der Zeitung ist kein Zugpferd mehr. Will man wirklich einen Vereinsabend abhalten, so müssen besondere Werbemittel herangezogen werden, um die Vereine in Gänze ins Volksfest zu locken. Einige Ideen folgen dazu:

– Größte Gruppe wird prämiert / bekommt ein Fass Bier. Eventuell sollten Bedingungen gestellt werden, z.B. einheitliche Kleidung, etc.

– Oder die Vereine sollen auf der Bühne was aufführen hieraus könnte eine Tradition entstehen, wenn der Lohn stimmt.

– Eine Persönliche Einladung an die Vereine sollte aber auf jeden Fall verschickt werden

Die Frage ist ob die Umsetzung vom Veranstalter oder vom Betreiber übernommen werden soll. Dies wäre noch zu klären.

 

Firmenabend:

Hier muss man zwei Arten von Firmen unterscheiden und auf die jeweiligen Bedürfnisse eingehen.

Große Firmen (wie z.B. Einhell oder Dräxlmeier oder Banken):

– Hier werden Biermarken und Essensmarken ausgeteilt, oft an Besucher von weiter her. Autofahrer können die Beträge nicht konsumieren an einem Abend. Der Mittagstisch am Di und Mi erlaubt es nicht die Marken aufzubrauchen weil das Volksfest erst später startet. Im Wirtshauszelt konnte man die Marken nicht aufbrauchen weil diese dort keine Gültigkeit hatten. à Man muss den Firmenmitarbeitern die Möglichkeit geben an den Tagen nach dem Betriebsabend die Marken zu verkonsumieren. Eine kleine Hütte, wie oben beschrieben, würde hier die Fixkosten im Rahmen haltenà aktiv Werbung muss damit gemacht werden. Es herrscht bereits Unmut bei den Firmen über die Situation.

 

Kleine Unternehmen:

– Kleine Firmen nutzen dies oft für Geschäftsessen oder Incentives. Ein Boxensystem ist ein guter Anreiz für Firmen. Das Konzept ist einfach, der Chef zahlt alles, die Bedienungen schreiben auf und bringen alles, auch essen. Das ist Standard in allen Volksfesten die ich kenne. Die Integration oder Öffnung der Essensstände für Bedienungen würde das ermöglichen. Eine Gestaltung der Boxen wäre dann Pflicht und würde auch die Attraktivität des Zeltes optisch verbessern. Dies wurde oben schon mal beschrieben.

 

Historische „Wiesen“ in Landau:

In großen Volksfesten wird Mittlerweile ein Bereich als historische Wiesen ausgelegt und ausgewiesen. Kleine Volksfeste haben das meines Wissens nicht. Dies könnte neben Straubing und München ein Alleinstellungsmerkmal in Niederbayern für Landau werden. Landau, gegründet in 1224 wäre hier besonders geeignet.

Fragestellungen zum Gestalten dieses Bereiches:

– Landauer Volksfesttraditionen aufgreifen? Wenn es diese gibt?

– Oder Landauer Traditionen aufgreifen? Kelten, Ludwig der Kehlheimer,…

 

Sportliche Ereignisse auf dieses WE konzentrieren:

Integriert man sportliche Ereignisse in das Volksfestwochenende, so wäre auch eine Erhöhung des Besucherstromes möglich. Ideen hier folgen:

– Boxkampf hat gezeigt, dass Potential da ist und es angenommen wird (Reisbach)

– In Eggenfelden war schon mal eine Kampfshow (Teakwondo)

– Stadtmeisterschaft im Fußball, oder besser Landkreispokal; gibt es im Fußball einen Landkreispokal im Sommer? Leute aus der Region sollen mit den Sportereignissen angezogen werden und dann am Abend verköstigt werden. So ein Turnier könnte auch über zwei Tage gehen oder sogar von Freitag bis Mittwoch?? Man könnte sich im Vorfeld in 1-2 Runden qualifizieren müssen.

– SSC hat auch das Schwimmfest meistens an dem WE.

– Schützenmeisterschaften?? Mit Krönung des Landauer Stadtschützen im Bierzelt??Evtl Bogenschießen im Zelt?

– Feuerwehr Turnier? Das beste Einsatzteam der Landkreisfeuerwehren am Landauer Volksfest wird gekürt. Damit würden automatisch alle Feuerwehrler kommen und zuschauen.

Mir fallen da unendlich viele Sachen ein, wichtig ist immer den gesamten Landkreis oder sogar noch weiter anzusprechen um eben Besucher anzulocken, die normal nicht kommen würden, das bringt zusätzlichen Umsatz (Reitturnier, Tennisturnier,…)

 

Öffnungszeiten am Volksfest:

Warum ist das Straubinger Volksfest so beliebt? Auch wegen der tollen Weggehmöglichkeiten nach dem Ausschankende in den Festzelten. Es gibt hier zwei Wege die man andenken kann.

– 12 Uhr konsequentes Ende des Ausschankes und Verlagerung der Volksfestbesucher in die Stadt zum Feiern. Hier schlage ich dann einige Maßnahmen vor:

  • Verlängerung des Shuttleservices in die Stadt
  • Kneipen müssen bereit sein zu öffnen, Vorgespräche müssten geführt werden
  • Afterparty in der Stadthalle ab 12 Uhr Eintritt nur Ü18

– Oder Party Zeit bis 3.00 Uhr verlängern um hier den Gästen dann am Volksfest noch was bieten zu können. Wir könnten dann zu Recht behaupten das Partyvolksfest in Niederbayern zu sein. Hiermit müsste man dann offensiv werben.

Beides hat Vor- und Nachteile. Man muss sich nur für eine Variante entscheiden und dann konsequent umsetzen. Im Moment ist es nur halbherzig und alle Gäste jammern über die Situation nach dem Ausschankende im Volksfest und das ist Fakt.

 

Messe:

Es gibt Stimmen die sagen man soll die Messe aussterben lassen. Dieser Meinung bin ich nicht. Betrachtet man Volksfeste, die sich in den letzten Jahrzehnten enorm entwickelt haben, so stellt man fest, dass eine überregionale Messe immer dabei war (vgl. Straubing oder Kapfham). Für mich ist eine gut funktionierende Messe sogar der Schlüssel zu einer erfolgreichen Volksfestentwicklung. Jetzt müssen wir uns überlegen wie wir die Messe neu ausrichten können. Drei Kriterien wende ich hier mal an.

– Überregionales Thema

– Alleinstellungsmerkmal

– Thema welches die Leute wirklich bewegt

Diese drei Punkte habe ich aus Gesprächen bei der Standbetreuung als Stadtrat in 2014 mitgenommen und identifiziert.

Bayerns größte Baumesse rund ums Haus ist geboren. Warum?

Es kam immer wieder das Thema „Haus bauen“, „Garten bauen“, „Grundstücke erwerben“ usw. zur Sprache. Folgendes grobes Konzept würde ich vorschlagen:

– Weltmarktführende Firmen rund um das Thema Bauen müssen ausstellen als Zugpferde für dieses neue Messekonzept:

  • Caterpiller aus Freising, Liebherr Bagger, Sennebogen usw. Hier wird Fachpublikum angezogen, Firmenvertreter usw. Hier können wir dann einen bestimmten Besucherkreis ansprechen. Denkbar wäre sogar am Donnerstag zu starten und nur für Fachpublikum zu öffnen um wirklich den Großen Firmen hochwertige Verkaufsgespräche zu ermöglichen.
  • Hausbaufirmen: im nächsten Schritt müssen wir Aussteller im Bereich Baufirmen nach Landau bringen: z.B. Erlbau, Berger, Wadlebau usw.
  • Auch Fertighaus Anbieter müssen nach Landau kommen: Haas Fertigbau oder Wolf Haus, Okal Haus, RedBlock…Denkbar wäre sogar den Firmen einen Hauspark installieren zu lassen, die Häuser könnten dann dauerhaft stehen bleiben. Wir befinden uns im Zentrum von Niederbayern und Platz ist durchaus da.

– Als nächstes folgen Unterbauteile von Häusern wie Fenster Firmen (Bayerwald), Schreiner oder Zimmerer oder Küchenanbieter. Diese Firmen können schon vom Laufpublikum profitieren, die unsere Zugpferde anlocken

– An 2 Tagen wird dann in einem Zelt noch eine Jobbörse für einheimische Firmen, vorwiegend Handwerker gemacht. Das ist das Lockmittel auch für die heimischen Firmen hier auszustellen. Dies ist ja ein besonderer Wunsch der Stadtverwaltung seit Jahren. Mit dem Konzept sehe ich hier eine Möglichkeit. Ein wirkliches Problem was wir in der Strukturschwachen Region haben sind tatsächlich die Auszubildenden. Der Einzelhandel ist nicht stark vertreten.

– Wichtig ist hier in großen Dimensionen zu denken und wirklich bayernweit Werbung zu machen für die „Internationale Baumesse Landau“

 

Schlussbemerkung

Zu beachten gilt, dass man nicht nur einzelne Bausteine nehmen kann. Es muss an vielen Stellschrauben gedreht werden, um das Volksfest zu Entwickeln. Dieses Konzept bietet viele konkrete Handlungsmöglichkeiten

(Alexander Schweikl; Stadtrat, Referent für Wirtschaft, Verkehr und Tourismus)

Lärmschutzwand an der Landauer Umgehungsstraße künstlerisch gestalten oder nicht?

Pfosten Wenn ein Beschluss des Bauausschusses von anderen Stadträten parteiübergreifend auf den Prüfstand gerät, müssen schon große Irretationen unter den Landauer Stadträten herrschen. Laut Bürgermeister Brunner sei das erstmalig, dass die Möglichkeit der Geschäftsordnung in der Weise strapaziert wird.
Der Stein des Anstoßes: Der Bauausschuss beschloss auf der neuen Lärmschutzwand ein farbiges Kunstobjekt, einen „symbolischen Regenbogen“ für 25.000 €, der sich an die Farbenlehre von Johann Wolfgang Goethe anlehnen soll. Nach Meinung des Künstlers soll so der vorbeifahrende Straßenbenützer nach Landau abbiegen, weil hinter der Lärmschutzwand fröhliche Bürger leben, die es zu besuchen gilt. Die überraschende Eintracht von acht Stadträten gegen diesen Beschluss will das „Kunstobjekt“ nun verhindern. U.a. äußern Stadträte Verkehrssicherheitsbedenken und Geldverschwendung.
Landau gefällt mir verfolgt diese regen Diskussion unter den Stadträten, den Stadt- und Dorfbürgern und in den „sozialen Netzwerken“ mit Interesse und bietet mittels nachstehender Umfrage eine Meinungsäußerung an.
Zugleich will Landau gefällt mir dem Gesamtstadtrat eine Entscheidungshilfe geben, für die am Montag, 25. November 2013, öffentliche Stadtratssitzung, bei der die Lärmschutz-Kunst auf der Tagesordnung stehen wird.

Lärmschutzwand an der Landauer Umgehungsstraße künstlerisch gestalten oder nicht?

Umfrageergebnisse

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1. April: Ansiedlung von BYD ist leider eine Ente

Leider war unsere BYD-Ansiedlungsgeschichte nur ein Aprilscherz, das war vielen schnell klar. Es war zwar ein Scherz, aber nicht Jux und Tollerei, denn die Geschichte hat einen ernsten Hintergrund. Es gibt verschiedene Gründe, warum wir uns diese Geschichte ausgedacht haben:

  1. Gibt man bei Google „Landau Gewerbegebiet“ ein, sind alle Treffer 1-50 auf Landau in der Pfalz bezogen! Das sind die ersten 5 Seiten. Weiter haben wir nicht recherchiert. Zuerst dachten wir, die Lage wäre besser, aber das Gewerbegebiet „Landau Froschau“ ist leider auch nicht bei uns, sondern ebenfalls in Landau in der Pfalz. Im Internet existiert also kein Landauer Gewerbegebiet. Man muss schon wissen, dass das Gebiet „Landauer Wiesen“ heißt. Dann kommt man hierher: http://www.landau-isar.de/industrie_und_gewerbeflaechen.aspx. Das ist unserer Meinung nach im 21. Jahrhundert zu wenig.
  2. BMW baute in Dingolfing im Jahr 2011 Autos mit einem Marktwert von vermutlich über 15 Mrd. Euro.* Da ist es fast eine Kunst, als Nachbarort NICHT bzw. so wenig an dieser Wertschöpfung beteiligt zu sein (löbliche, aber gemessen an der Gesamtwertschöpfung kleine Ausnahmen: Dräxlmaier, Erl GmbH, kleinere Firmen, die für BMW in irgendeiner Form tätig sind).
  3. Landau könnte gar keinen großen Zulieferer ansiedeln, denn die Flächen dazu sind gar nicht vorhanden oder ausgewiesen. Die Landauer Gewerbegebiete wurden noch zu Bürgermeisterzeiten von Jürgen Stadler ausgewiesen. Die Verkehrsanbindung ist gut oder sogar sehr gut, die Grundstückspreise sind günstig. Trotzdem geschieht nicht allzu viel. Es sind vor allem unsere hervorragenden Landauer Handwerksbetriebe, die das Gebiet nach und nach bebaut haben.
  4. Die schwache Gewerbeentwicklung ist umso unverständlicher, wenn man sich die Verkehrsanbindung vor Augen führt. Wie ist es möglich, dass z. B. UPS an einem extrem schlecht erreichbaren Standort zwischen Otzing und Plattling sitzt, aber eine Paketdienstansiedlung in Landau noch nie ein Thema war?
  5. Mögliche Ansiedlungen wie die von Claas wurden von der Stadt Landau einfach nicht so unterstützt, wie das nötig gewesen wäre. Claas geht jetzt mit Lager, Werkstatt etc. nach Arnstorf. Das hätte auch eine Landauer Erfolgsgeschichte werden können!
    http://suedostbayern.claas-partner.de/codealer.html?selected_dealer=21293932

Landau gefällt mir ist der Meinung, dass es durchaus möglich wäre, mehr Betriebe in Landau anzusiedeln, um die Zukunft Landaus zu sichern und die Gewerbesteuereinnahmen zu erhöhen. Das geschieht aber nicht von selbst, dazu muss Landau aktiv werden. Als Grundvoraussetzung sehen wir da eine vernünftige Darstellung im Internet.

Zieht man den Strukturbericht der IHK für Niederbayern heran (http://www.ihk-niederbayern.de/uploads/media/Strukturdaten_2012.pdf), sieht man, dass Niederbayern DIE Boomregion in Bayern und Deutschland ist mit mehr als 30% Wirtschaftswachstum seit 1999. Dabei sticht unser Landkreis Dingolfing-Landau nochmals speziell heraus, hier waren es über 40% Wachstum zwischen 1999 und 2009. Das BIP pro Kopf beträgt fast 40.000 Euro, ein sehr hoher Wert, der auch auf eine sehr hohe Kaufkraft schließen lässt. Da möchte man doch glauben, dass mehr für Landau drin wäre.

(*) Schätzung von „Landau gefällt mir“, nach BMW-Angaben wurden 2011 in Dingolfing 343.000 Fahrzeuge gebaut. Ein Verkaufspreis von durchschnittlich 50.000 Euro ergäbe einen Umsatz von mehr als 17 Mrd. Euro. Da in Dingolfing hauptsächlich teure Autos der Marke BMW gebaut werden, sollte das realistisch sein.

Chinesischer Batteriehersteller BYD siedelt sich in Landau an

2.800 neue Arbeitsplätze entstehen zwischen Landau und Möding

Die Bombe platzte am heutigen Ostermontag: BYD, weltweit größter Hersteller von Batterien für Elektrofahrzeuge, baut ein neues Werk nach Landau. In dem Werk sollen Akkus produziert werden, die in der Automobilwirtschaft dringend benötigt werden.

Die Abbrucharbeiten in Möding sind bereits in vollem Gange.
Die Abbrucharbeiten in Möding sind bereits in vollem Gange.

Seit dem Genfer Autosalon ist klar, dass BMW voll auf elektrische Antriebe setzen wird. Schon 2014 soll der i3 auf die deutschen Straßen kommen. Auch die anderen Hersteller werden mehr und mehr Hybrid- und Elektrofahrzeuge auf den Markt bringen. Da ist es klar, dass der Weltmarktführer für Akkumulatoren nicht abseits stehen kann. Laut einer Erklärung von BYD ist es für die Chinesen nötig, ein entsprechendes Werk zu errichten, um deutsche Produktionsstandorte der Autoindustrie beliefern zu können. Auf unsere Anfrage hin erklärte uns Jin Wu, Sprecher von BYD, wie es zu der Investitionsentscheidung und zur Entscheidung für Landau kam: „Wir sind schon seit längerem auf der Suche nach einem geeigneten Standort in Deutschland. Die Gegend zwischen München, Ingolstadt, Regensburg und Dingolfing gilt in China ja als absolutes Automotive-Powerhouse. Bei unserer Standortsuche stießen wir auf Landau, da dieser Ort ja praktisch keine Industrie hat, obwohl er verkehrstechnisch für uns nicht besser liegen könnte.“

Ein geeigneter Platz für den Bau ist auch schon gefunden: Das Werk wird zwischen Landau und Möding entstehen, die Verwaltung kommt auf das ehemalige Dachziegelwerkgelände. Zusätzlich wird für das Werk eine eigene Zufahrt auf die B20 gebaut, um den entstehenden PKW- und LKW-Verkehr möglichst gut in den Griff zu bekommen. Momentan wird überlegt, ob die Strecke von Landau Süd bis zur Autobahn vierspurig ausgebaut werden soll, aber dazu ist noch ein Verkehrsgutachten der Regierung von Niederbayern ausständig. Die notwendigen öffentlichen Investitionen für Erschließung und Verkehrswege, aber ohne den B20-Ausbau, werden momentan mit 18 Millionen beziffert, BYD investiert insgesamt für den ersten Bauabschnitt 950 Millionen Euro.

Bürgermeister Brunner zeigte sich ob der Entscheidung für Landau geradezu enthusiastisch: „Endlich trägt unsere jahrelange Arbeit Früchte. Eine große Industrieansiedlung war immer mein Traum als Bürgermeister. Das ist mit BYD jetzt endlich gelungen. Damit sichern wir Landaus Zukunft für Jahre und Jahrzehnte.“ Langfristig werden in dem Werk etwa 2.800 Arbeitsplätze entstehen.

Landau gefällt mir