Radweg „Vom Karwendel nach Passau“ ins TUI-Reiseprogramm aufgenommen – Landau wird Tourismusziel
Dass der Isarradweg attraktiv für Radtouristen ist, ist ja hinlänglich bekannt. Dass jetzt aber ein großer Reiseveranstalter aufspringt und Reisen entlang des Isarradwegs unter dem Motto „Vom Karwendel nach Passau“ anbieten wird, wurde am Ostermontag (1. April) bekannt.
Der Reiseveranstalter TUI wird ab 2014 Radwanderungen verstärkt ins Programm aufnehmen. Im Kurzinterview äußerte sich Eduard von Lindinger, Sprecher der TUI, wie folgt: „Wir beobachten seit ca. 8 Jahren eine massiv ansteigende Nachfrage nach Radwanderungen. Es sind vor allem ältere Menschen, oft schon im Ruhestand, die sich für das Radfahren begeistern. Wir wollen Reiseteilnehmer ansprechen, die im Winter auf Kreuzfahrt gehen oder eine Fernreise antreten, die dann im Sommer einen Aktivurlaub in Heimatnähe verbringen wollen.“
2014 rechnet die TUI mit etwa 10.000 Radlern, die Landau passieren werden, bis 2016 soll der Durchsatz auf 25.000 Radler pro Saison ausgebaut werden. Um von den Touristen zu profitieren, sind im Rathaus für Landau schon Pläne geschmiedet worden. In den Isarauen zwischen der Landauer und der B20-Isarbrücke entsteht in Zusammenarbeit mit dem Niederbayerischen Vorgeschichtsmuseum ein Erlebnis-Keltendorf sowie eine Gastronomie. Von Lindinger: „Unsere Zielgruppe ist auch durch ein ausgeprägtes Kulturinteresse gekennzeichnet. Mit dem Keltendorf und dem neu gestalteten Museum in der Oberstadt können wir den Radtouristen ein tolles Programm anbieten.“
Kopfzerbrechen bereitet allen Beteiligten noch die Bettensituation. Schon heute ist die Bettensituation in Landau knapp. Aus diesem Grund wird auf dem „Mühlbauer-Parkplatz“ ein Vier-Sterne-Hotel mit 126 Betten entstehen, das speziell auf die Bedürfnisse der Radler zugeschnitten sein wird. Aber auch eine günstige Übernachtungsmöglichkeit soll es geben. Ob „Ibis“ oder „Express by Holiday Inn“ den Zuschlag für den Neubau auf dem ehemaligen Landauer Messegelände bekommt, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden.
Der LKW-Durchfahrtsverkehr durch Usterling und Zulling ist ein großes Ärgernis für die Landauer Bürger, die in den beiden Orten wohnen. Soll man deshalb Usterling und Zulling für den LKW-Verkehr sperren? Die Infrastruktur auf der Alternativroute über Mammingerschwaigen wurde mit viel Geld dem steigenden Verkehrsaufkommen angepasst. Trotzdem rollt ein Großteil des Schwerverkehrs, der aus Süden, Norden oder Osten kommt, durch die beiden Orte.
Was würde aber eine solche LKW-Sperrung für Höcking bedeuten? Wie würde der Verkehr sich aus den verschiedenen Richtungen verhalten? Wir haben Routenplaner getestet, haben GPS-basierte Testfahrten gemacht und den Handlungsspielraum der Stadt versucht zu bewerten. Es stellt sich heraus: Die Fragestellung ist komplizierter, als man das auf Anhieb meinen könnte. Landau gefällt mir hat die Situation einmal analysiert.
Ergebnis:
Ein LKW-Durchfahrtsverbot würde den LKW-Verkehr, der aus Süden (Eggenfelden) kommt, entweder durch Niederhöcking und Oberhöcking oder über Fichtheim und Oberhöcking nach Mamming leiten. Die alte B11 ist keine Alternative, die ein Routenplaner in Erwägung ziehen würde.
Der Verkehr, der aus Norden (Straubing) oder Osten (Deggendorf) kommt, fährt am Kürzesten und Schnellsten über die Autobahn. Will der LKW-Fahrer Mautkosten vermeiden, wird er die Route über Usterling wählen, da diese kürzer ist und nur einen kalkulatorischen Zeitverlust von einer Minute verursacht. Im Falle einer LKW-Sperrung für Usterling und Zulling (und Mautvermeidungsstrategie) ist die Route über die alte B11 (Pilsting, Mammingerschwaigen) für alle LKW aus diesen Richtungen die beste Lösung.
Kennt der LKW-Fahrer das Durchfahtsverbot nicht, wird er immer über Höcking fahren, denn steht er erst einmal vor der Abzweigung, ist die Route über Höcking erste Wahl. Erst nachdem ein Lerneffekt eingesetzt hat, würden sich die Alternativrouten durchsetzen.
Die Stadt könnte wahrscheinlich ein LKW-Durchfahrtsverbot für Usterling und Zulling aus rechtlicher Sicht verhängen, da „mautfluchtbedingte veränderte Verkehrsverhältnisse“ dies rechtfertigen würden. Ein entsprechendes Urteil des Bundesverwaltungsgerichtshofes vom 13. März 2008 gäbe einem vermutlich den nötigen Handlungsspielraum.
Um weiter handeln zu können, müsste man die Ursprungs- und Zielorte der LKW kennen, die das Mamminger Gewerbegebiet anfahren. Nur dann kann man wirklich sagen, ob der LKW-Verkehr in Höcking merklich steigen würde. Ein testweises Durchfahrtsverbot müsste mehrere Wochen aufrechterhalten werden, um dies in einem Versuch herauszufinden. Der Durchfahrtsverkehr durch Höcking wäre aber mittelfristig in jedem Fall geringer als der, der heute durch Usterling und Zulling fährt.
Ergebnisse der Routenplaner-Analyse von Landau gefällt mir
Abfahrtsort
Zwischenziele
km
davon
mautpflichtig
Zeit LKW
Mautkosten 40-Tonner
Zeit PKW
Deggendorf
Usterling-Zulling
38,5
27,5
0:40
4,27 €
0:26
Höcking
41,2
27,5
0:47
4,27 €
0:32
Pilsting-Mammingerschwaigen (*)
39,2
22,3
0:47
3,46 €
0:33
A92-Mammingerschwaigen
40,3
32,7
0:39
5,08 €
0:26
Straubing
Usterling-Zulling
33,8
0
0:48
–
0:30
Höcking
36,5
0
0:54
–
0:36
Pilsting-Mammingerschwaigen
33,8
0
0:49
–
0:35
A92-Mammingerschwaigen
36,1
5,2
0:47
0,81 €
0:32
Eggenfelden
Usterling-Zulling
39,8
0
0:54
–
0:38
Höcking
42,5
0
01:01
–
0:42
Sommershausen-Weihern
40,6
0
01:02
–
0:45
Fichtheim-Oberhöcking
40,2
0
01:00
–
0:44
Harburg-Mammingerschwaigen
45,2
0
01:04
–
0:43
Testergebnisse für LKW mit einem LKW-Routenplanungstool der PTV Planung Transport Verkehr AG erstellt.
Zeiten für PKW sind Google Maps entnommen.
(*) Fahrzeit ergibt sich für LKW daraus, dass dieser bereits in Wallersdorf West abfahren würde.
Testfahrten von „Landau gefällt mir“
Wir haben den Test gemacht und sind die verschiedenen Routenoptionen mit einem PKW BMW 330d mit Automatikgetriebe abgefahren. Dabei nutzten wir ein Garmin GPS-Gerät, um die Fahrten zu dokumentieren. Startpunkt war auf allen Fahrten die Feuerwache Landau, Zielpunkt war der Gasthof Apfelbeck in Mamming. Dabei ergaben sich folgende Ergebnisse:
2.800 neue Arbeitsplätze entstehen zwischen Landau und Möding
Die Bombe platzte am heutigen Ostermontag: BYD, weltweit größter Hersteller von Batterien für Elektrofahrzeuge, baut ein neues Werk nach Landau. In dem Werk sollen Akkus produziert werden, die in der Automobilwirtschaft dringend benötigt werden.
Seit dem Genfer Autosalon ist klar, dass BMW voll auf elektrische Antriebe setzen wird. Schon 2014 soll der i3 auf die deutschen Straßen kommen. Auch die anderen Hersteller werden mehr und mehr Hybrid- und Elektrofahrzeuge auf den Markt bringen. Da ist es klar, dass der Weltmarktführer für Akkumulatoren nicht abseits stehen kann. Laut einer Erklärung von BYD ist es für die Chinesen nötig, ein entsprechendes Werk zu errichten, um deutsche Produktionsstandorte der Autoindustrie beliefern zu können. Auf unsere Anfrage hin erklärte uns Jin Wu, Sprecher von BYD, wie es zu der Investitionsentscheidung und zur Entscheidung für Landau kam: „Wir sind schon seit längerem auf der Suche nach einem geeigneten Standort in Deutschland. Die Gegend zwischen München, Ingolstadt, Regensburg und Dingolfing gilt in China ja als absolutes Automotive-Powerhouse. Bei unserer Standortsuche stießen wir auf Landau, da dieser Ort ja praktisch keine Industrie hat, obwohl er verkehrstechnisch für uns nicht besser liegen könnte.“
Ein geeigneter Platz für den Bau ist auch schon gefunden: Das Werk wird zwischen Landau und Möding entstehen, die Verwaltung kommt auf das ehemalige Dachziegelwerkgelände. Zusätzlich wird für das Werk eine eigene Zufahrt auf die B20 gebaut, um den entstehenden PKW- und LKW-Verkehr möglichst gut in den Griff zu bekommen. Momentan wird überlegt, ob die Strecke von Landau Süd bis zur Autobahn vierspurig ausgebaut werden soll, aber dazu ist noch ein Verkehrsgutachten der Regierung von Niederbayern ausständig. Die notwendigen öffentlichen Investitionen für Erschließung und Verkehrswege, aber ohne den B20-Ausbau, werden momentan mit 18 Millionen beziffert, BYD investiert insgesamt für den ersten Bauabschnitt 950 Millionen Euro.
Bürgermeister Brunner zeigte sich ob der Entscheidung für Landau geradezu enthusiastisch: „Endlich trägt unsere jahrelange Arbeit Früchte. Eine große Industrieansiedlung war immer mein Traum als Bürgermeister. Das ist mit BYD jetzt endlich gelungen. Damit sichern wir Landaus Zukunft für Jahre und Jahrzehnte.“ Langfristig werden in dem Werk etwa 2.800 Arbeitsplätze entstehen.
Es geht los – „Landau gefällt mir“ geht online. Ab Ostermontag werden wir auf dieser Plattform Themen rund um Landau und Landaus Zukunft mit euch diskutieren. Wir werden regelmäßig neue Artikel und Diskussionsbeiträge liefern.
Wenn Du schon neugierig bist, dann klicke oben doch mal auf „Warum Landau gefällt mir?“ Dort erfährst Du, warum es diese Gruppe gibt und was sie im Schilde führt.