Vergangene Woche wurde über die „Renaturierung“ der Isar ausgiebig in den Medien berichtet. Und es stellt sich natürlich die Frage: Was ist denn an der Isar gar so unnatürlich?
Die Darstellung aus den 1850er-Jahren zeigt ganz deutlich, dass die Isar früher wesentlich mehr Platz einnahm, als das heute der Fall ist. Bis zu 1.000 Meter Breite nahm der Fluss ein. Um das Isartal landwirtschaftlich nutzbar und bebaubar zu machen, wurde ab etwa 1860 die Begradigung der unteren Isar vorangetrieben und zur Jahrhundertwende abgeschlossen. Der Ausbau der Wasserkraft ab 1948 tat ein übriges dazu, dass die Isar heute mit ihrem ursprünglichen Verlauf wenig zu tun hat. Flora und Fauna haben sich nachhaltig verändert.
Die Renaturierung der Isar steuert dieser unnatürlichen Entwicklung entgegen. Auf den ersten Blick erscheint der Eingriff am Flussbett als Frevel an der Natur. Speziell die Rodungsarbeiten stoßen auf Kritik. Aber dies ist notwendig. Durch die Schaffung von Uferbereichen und langsamer fließenden Abschnitten sowie durch eine natürliche Flora an den Ufern wird die Artenvielfalt in Zukunft erhöht. Fische erhalten Laich- und Lebensräume, die ihnen durch die Begradigung abhanden gekommen sind.
Wir haben ein paar Fotos von der Baustelle gemacht, um einen Eindruck von den Baumaßnahmen gewähren zu können.
Teil der Renaturierung wird ein Seitenarm der Isar sein, der neu geöffnet wird.
Sicher ist: Wir können uns sehr auf den Abschluss dieser Arbeiten freuen. Es wird ein Gewinn für Mensch und Natur. Wir als Landau Gefällt mir bedauern es, dass das Kerngebiet Landaus rund um die Isarbrücke bei den Arbeiten nicht berücksichtigt wird. Hier wurde der Anschluss schon lange verpasst, als sich Landau – vor der Zeit von LGM – massiv gegen das Projekt „Isar Bella“ gewehrt hat. Aber LGM steht weiterhin dafür, dass die Isar nicht länger ein trennendes, sondern ein verbindendes Element für Landau werden soll.
Und sicher ist: Lieblose Schilder mit falschen Angaben sind für uns kein Teil der Lösung. Da gibt es bessere Ideen!